1. Thessalonicher 5:19-20

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Die Propheten Jehovas

 

- Teil I -

 

1. Thessalonicher 5:19-20

Löscht das Feuer des Geistes nicht aus.

Behandelt prophetische Äußerungen nicht mit Verachtung.

 

(Das Leitthema dieser Website)

 

 

Begriffsbestimmung “Prophet”

 

Im Hilfe- / Einsichtenbuch ist unter dem Stichwort “Prophet” eine ausführliche Abhandlung dieses Themas zu finden. Sie muss noch ergänzt werden durch eine gründlichere Analyse von 1. Petrus 1:10-12.

 

Vor allem in 1Pe 1:10-11 wird der Begriff “Prophet” unmissverständlich definiert.

Vers 10 beginnt mit dem Hinweis auf ein damals aktuelles Thema ...

 

10 “Gerade was diese Rettung betrifft, wurde von den Propheten, die von der euch zugedachten unverdienten Güte prophezeiten, fleißig Nachfrage gehalten und sorgfältig nachgeforscht.

11 Sie untersuchten beständig, welchen besonderen Zeitabschnitt oder welche Art eines [Zeitabschnitts] der Geist in ihnen in bezug auf Christus anzeigte...”.  

 

Hier werden folgende Kennzeichen eines Propheten hervorgehoben:

 

Sie durchforschen die Bibel, ob sie ein Wort Jehovas für ihre jeweilige Zeit enthält.

Dabei wird:
fleißig Nachfrage gehalten  =  Jehova ausdauernd um Einsicht gebeten

sorgfältig nachgeforscht  = intensiv und umfassend z.B. durch Textvergleiche

untersuchten beständig  =  sahen es als ihre beständige Aufgabe an

 

Zeitabschnitte  =  angewiesene Aufgaben Jehovas in einer bestimmten Zeit

Art eines Zeitabschnitts  =  Vorwarnungen, Gericht, Zeit der Unterweisung u.a.

 

“der Geist in ihnen... anzeigte” = Sie erkennen die Eingaben des Geistes Jehovas in ihren Sinn und haben gelernt sie zu deuten und zu gehorchen.

 

Aufgrund solcher beständigen tieferen Bibel-Forschung kann Jehova einen Menschen zu Seinem Propheten auswählen, schulen und schließlich berufen. Der Traum als Informations-Mittel  ist dabei nachrangig (4Mo 12:6). Die Berufung erfolgt aufgrund der in 1Pe 1:10-11 genannten Haupt-Kriterien und der richtigen Herzenseinstellung.

 

Die Inhalte prophetischer Botschaften beziehen sich, früher wie heute, zuerst auf das Verhalten und den Dienst des Volkes Jehovas, darüber hinaus auf alle weiteren Betroffenen und auf bevorstehende Ereignisse.

 

Ein Mensch muss sich auch heute als “Prophet” im Sinne der Bibel bezeichnen, wenn er eine Erkenntnis äußert, die er aufgrund der oben genannten Kriterien erhalten hat.

 

Er muss dann Jehova als Urheber benennen und darf keinesfalls aus sich selbst reden!

 

Die Verpflichtung, sich als Prophet zu kennzeichnen, besteht auch gegenüber seinen Zuhörern.

Er macht sie darauf aufmerksam, dass es nicht seine eigenen Erkenntnisse sind und dass die Empfänger seine Aussagen nach dem biblisch vorgeschriebenen Verfahren besonders sorgfältig überprüfen müssen (siehe unten).

 

Wenn sich also jemand korrekt als Prophet (im Sinne der biblischen Definition) bezeichnet, hat das nichts mit einer Selbsterhöhung zu tun. Wird dies trotzdem, meist aus Unkenntnis angenommen, besteht die Gefahr, dass die Botschafts-Inhalte nicht mehr geprüft werden.

 

Im Hilfebuch der Zeugen Jehovas wird der Begriff verkürzt definiert:

Prophet. Jemand, durch den der göttliche Wille und Vorsatz bekannt gemacht wird.”

 

Diese Formulierung ist, trotz Verkürzung, auch korrekt, vorausgesetzt der Prophet beruft sich auf die Bibel. Dann muss angenommen werden, dass er sich an die biblischen Vorgaben für diese Art von öffentlicher Botschaft hält.

 

Das Bekanntmachen ist aber nicht die eigentliche Begriffsbestimmung, sondern die Folge der Begriffsinhalte.

 

Es reicht also aus, z.B. Harmagedon aufgrund biblischer Nachforschungen voraus zu sagen, um als Prophet im Sinne der Bibel von Jehova beurteilt zu werden. Ob sich dieser Mensch oder eine Gruppe, öffentlich als Prophet bezeichnet oder nicht, sie geraten per biblischer Definition unter das besondere Gericht Jehovas, vor allem wenn ER sie nicht beauftragt hat (Jak 3:1).

 

Besonders erschwerend ist, wenn Einzelne oder eine Gruppe eigene biblische Voraussagen veröffentlichen und dabei leugnen Propheten (oder prophetisch tätig) zu sein. Dadurch führen sie ihre Zuhörer in die Irre und verleiten sie, nicht oder nur oberflächlich zu prüfen.

 

Der Begriff Prophet darf, wie heute vielfach üblich, auch nicht allein auf die Schreiber biblischer Prophezeiungen angewendet werden. Diese Definition ist eindeutig falsch und führt zur Gefährdung durch falsche Propheten, für diesen selbst und für seine Zuhörer.

 

 

Wenn ein Prophet im Namen Jehovas zu reden beginnt, sollten die folgenden zehn Punkte eine Hilfe bieten, seine Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Dabei ist nicht erheblich, wie oft und in welcher Art sich ein Prophet auf Jehova beruft, wichtig ist nur, dass er sich auf Jehovas Wort stützt und nicht aus sich selbst redet. Besonders zu Anfang eines Auftrags gibt es gleitende Übergänge.

 

Auch zu Beginn der Tätigkeit Samuels wurde erst nach und nach dem Volk bewusst, dass er von Jehova mit dem Prophetenamt betraut worden war (1 Sam 3:19-20).

 

Auch später, im Verlauf seiner Tätigkeit, gilt das Wort des Propheten als das Wort Jehovas, selbst dann, wenn er nicht ständig wiederholt, im Auftrag Jehovas zu reden. Voraussetzung bleibt aber, dass seine Botschaft die oben aufgeführten Haupt-Kriterien erfüllt, nur dann ist er in prophetischer Funktion tätig.

 

Denn Propheten leben nicht isoliert, sie sind auch allgemeine Privatpersonen.
Als solche können sie, auch in Zeiten in denen sie nicht unter prophetischem Auftrag stehen, über die Bibel reden.

 

Ebenso “normal” kaufen sie heute z.B. im Supermarkt ein und stehen an der Kasse um ihre Ware zu bezahlen. –  Und sie haben Fehler und Eigenheiten, auch wie jeder andere ...

Sie leben und handeln inmitten der Bevölkerung, wo denn sonst? – 

 

Diese banalen Feststellungen sind tatsächlich notwendig, weil immer wieder unerlaubte Überhöhungen festzustellen sind, die Satan bewusst zur Diffamierung einsetzt.

 

Sobald sie aber als Prophet, unter dem Auftrag Jehovas auftreten, sollen ihre Aussagen sachlich inhaltlich gründlich anhand der Bibel überprüft werden. Denn dann sind sie die Wortübermittler Jehovas. –  Mehr nicht, aber auch nicht weniger, denn die Achtung vor ihnen muss aus einer Achtung vor Jehovas Wort entstehen, unabhängig von der Person des Überbringers.

 

Das ist der wichtigste Auftrag des Propheten, seine Rolle als Wortübermittler.
Wenn auch viele Worte Jehovas, im Zusammenhang mit seinem Gericht oder einem Aufgabenwechsel voraussagend sind, so sind die Propheten doch in erster Linie SEINE Wortübermittler und nur innerhalb dieser Aufgabe ggf. auch Vorhersager von Ereignissen.

 

 

Trotz ihrer „normalen“ Lebensart und eines normalen Lebensumfelds ist es nicht so furchtbar kompliziert, einen Propheten zu erkennen. In der Bibel wird mehrfach erwähnt, dass sich Menschen „wie Propheten“ benommen haben.

 

Ein Beispiel: Nehmen wir an, jemand wird von seiner Firmenleitung zu einer Tochterfirma geschickt, um die dortigen Führungskräfte vor einem drohenden Konkurs zu warnen, den sie durch ihr eigenes Verhalten verursachen werden. Wie verhält er sich?

 

Der Bote wird:

  1. sich auf seinen Auftraggeber berufen...
  2. und auf die ihm gegebenen Weisungen,
  3. er wird mit einem klaren Selbstbewusstsein auftreten
  4. und wird sich nicht beirren lassen, die ihm mitgegebenen Vorschläge zu übermitteln.
  5. Er wird mit Sicherheit auch auf die Folgen hinweisen, die bevorstehen (erst hier voraussagend), falls die Weisungen der Geschäftsleitung nicht beachtet werden.

 

Wenden wir das auf einen Propheten und seinen Auftrag an, ist die Rolle des Propheten leicht zu verstehen, er hat einen Übermittlungs- und nur äußerst selten einen Handlungsauftrag. Die Betroffenen Personen sollen veranlasst werden, selbst ihr Handeln umzustellen.

 

Wenn also Propheten auftreten, gibt es meist für die Zuhörer noch eine Möglichkeit zur Umkehr und die sollte genutzt werden. Die Adressaten der prophetischen Aussagen sollen, nach gründlicher Prüfung, eine biblisch korrekte Botschaft anerkennen, um danach direkt und ohne Einschränkungen dem Wort Jehovas zu gehorchen (Joh 4:42 „selbst“).

 

Die Zuhörer sollen sich hüten, das Wort leichtfertig abzulehnen, ob aus Neid, oder Überheblichkeit, aus Bequemlichkeit oder anderen unsachlichen Motiven. Es geht in jedem Fall nicht um die Person des Propheten, sondern um die drohende Gefährdung der Zuhörer selbst (1 Thes 5:19-20).

 

Deshalb ist es für die Zuhörer, in ihrem eigenen Interesse, dringend erforderlich, heute, vor Beginn des bevorstehenden Gerichts, sich die folgenden Prüfungspunkte einzuprägen. Mit ihrer Hilfe können die wahren Propheten erkannt werden. Und indem die Empfänger dem Wort Jehovas gehorchen, werden sie unnötigen Schaden von sich und allen abwenden, für die sie verantwortlich sind. Doch vorher die Frage...

 

 

Wer muss einen auftretenden Propheten prüfen?

 

Grundsätzlich tragen die Hirten die erste Verantwortung für gute Weiden für ihre Schafe. Deshalb werden sie auch zuerst ins Gericht genommen, sollten sie diese Pflicht versäumen.

 

Aber auch die einzelnen „Schafe“ (jeder für sich) müssen alle inspirierten Äußerungen prüfen. Denn kein Hirte kann jedes einzelne „Pflänz´chen“ auf der Weide, vor dem „Fressen“, für seine Schafe prüfen. –  Jehova prüft die Nieren (Kontrollfunktion) jedes Einzelnen, gemäß seiner Verantwortung und seiner Einsicht.

 

Das heißt, dass jeder Einzelne seine eigene persönliche Verantwortung trägt, ob er dem Wort Jehovas glaubt und gehorcht, oder nicht.

 

 

 

 

Prüfung prophetischer Aussagen

 

 

1. Die inhaltliche Prüfung (wichtigste und erste Prüfung)

 

1.1 Die Prüfung auf Übereinstimmung mit der Bibel

 

Sie kostet Zeit und Mühe. Es muss sorgfältig und in verzweigten Texten gesucht und geprüft werden. Dabei müssen die Aussagen des Propheten heute, im Gegensatz zu früher, biblischen Aussagen zugeordnet werden können. Das heißt, eine völlig neue „Offenbarung“ gibt es, seit Vollendung des Bibelbuches Offenbarung bis zum Königreich Gottes, nicht mehr (Off 22:19 – Schlussvers, der für die ganze Bibel gilt, denn Jehova lässt grundsätzlich keinen Eingriff in sein Wort zu).

 

Jehova hat alle Ereignisse im wahrsten Sinne des Wortes „grundlegend“ niederschreiben lassen. Viele Details und Zusammenhänge sind aber noch nicht erkannt worden, sodass den heutigen Propheten die Forschungsarbeit in den biblischen Texten nicht ausgehen wird (1 Pe 1:10-12).

 

Stimmt eine „neue Erkenntnis“ im Sinne einer neuen Einsicht oder neuen Sichtweise, oder stimmt eine Botschaft Jehovas tatsächlich mit den grundlegenden biblischen Aussagen überein, oder wird sie von einer biblischen Aussage korrekt abgeleitet, ist das wichtigste Indiz für eine Mitteilung Jehovas vorhanden.

 

Auch Aussagen, die durch weitere Einzelheiten einen bereits vorhandenen biblischen Text erklärend ergänzen, gehören zur inhaltlichen Prüfung.

 

Denn das ist das Verfahren Jehovas seit diese Erde besteht, Voraussagen in großen Zügen zu beschreiben, um sie kurz vor Erfüllung genauer durch seine Propheten zu ergänzen. Siehe dazu das Beispiel Joseph. Dass Jehova seinen Sohn aus Ägypten rufen werde, war schon durch die Voraussage des Propheten Hosea bekannt. Aber wann und wie er dort hinkomme, musste zur richtigen Zeit ergänzend über einen Traum mitgeteilt werden (Hos 11:1; Mat 2:15).

 

 

1.2 Noch schwieriger wird die Gegenkontrolle der inhaltlichen Prüfung.

 

Dazu muss gründlich und ausdauernd erforscht werden, ob keine andere Bibelstelle mit der gehörten Aussage im Widerspruch steht. Denn erst, wenn keine Widersprüche zu anderen Bibelaussagen gefunden werden, kann die weitere Prüfung fortgesetzt werden (1 Tim 6:20).

 

Beispiel: Die Versuchung Christi in der Wüste (Mat Kap 4). Satan versteht es immer wieder, die Bibel zu eigenen Zwecken zu missbrauchen (Engel des Lichts – 2Kor 11:14). Seine Aussagen waren korrekte Zitate, die aber im vorliegenden Zusammenhang im Widerspruch zu anderen Bibelaussagen standen. Deshalb wies Christus sein Ansinnen als verwerflich zurück.

 

Eine ähnliche Variante Satans ist die offenkundige Textverdrehung.

 

Beispiele:

1. Der Vorwurf, dass es heute keine Propheten mehr gebe, wird mit biblischem Text begründet und es hilft nicht, ihren Irrtum aufzudecken. Die Urheber dieser Behauptung bestehen auf ihrer eigenen Auslegung (1 Kor 13:8-10 - und siehe Nachtrag für Zeugen Jehovas).

 

2. Oder die Behauptung, der „Sklave“ werde ausschließlich vom Geist Jehovas geführt, was einer Unfehlbarkeit entspräche. Diese Behauptung würde sogar das Loskaufopfer Christi wertlos machen. Denn wenn Menschen nur über die geistige Führung vollkommen gemacht werden könnten, wäre der Opfertod Christi nicht nötig gewesen.

 

Paulus sagt aber, dass für jene Söhne Gottes, die willentlich Sünde treiben, kein Opfer mehr übrig bliebe (Heb 10:26). Paulus hätte auf diese Gefahr nicht hingewiesen, wenn es sie nicht gäbe. Doch wenn es sie gibt, muss auch jede Aussage des Sklaven auf Wahrheit geprüft werden.

 

Denn zum Loskaufopfer Christi muss eine ständige und fortschreitende Bereitschaft des Menschen hinzu kommen, sich in Erziehung (Zucht) nehmen zu lassen. Und die ist bei weitem nicht bei allen Berufenen durchgehend vorhanden.

 

Auch zur Zeit des Paulus sind „einige“ vom Glauben abgewichen (1 Tim Kap 1), die schließlich so viele vom wahren Weg weg zogen, dass sie Timotheus hart bedrängen konnten (1 Kor 5:6; 16:10).

 

    Der Prüfende muss also wirklich jede Aussage eines Menschen, der sich auf Jehova beruft, sorgfältig prüfen, indem er forschend liest, über die gefundenen Schriftstellen nachsinnt, schlussfolgert und dann im Sinne Jehovas handelt.

     

    Das Beispiel der Versuchung Christi zeigt auch, dass nur durch ein intensives Bibelstudium und nur unter der Führung des Geistes Jehovas (Mat 4:1), solche intriganten Anschläge Satans abgewehrt werden können.

 

Unter diesen Bedingungen haben auch jene eine Chance, die erst mit ihren Bibelstudien beginnen, vorausgesetzt sie erbitten immer wieder die Hilfe und Führung Jehovas. Denn Jehova lässt keine Versuchung zu, die über das Fassungsvermögen des Menschen hinausgeht. Aber es kann bis an die eigenen Grenzen gehen und wer dann, mit der Hilfe des Geistes, richtig handelt, hat zur Rechtfertigung Jehovas einen wichtigen Beitrag geleistet (Apg 5:41).

 

 

 

2. Bereitwilligkeit (Apg 17:11)

 

Die Bereitwilligkeit ist eine Grundvoraussetzung, ohne die keine objektive Prüfung möglich ist. Das heißt, die Aussagen des Propheten müssen in einer unvoreingenommenen sachlichen Grundeinstellung geprüft werden. Doch wenn sich Anschauungen und Meinungen wie Traditionen fest einprägen, sind sie ein Hindernis für jede objektive Betrachtung neuer Einsichten.

 

Hindernisse, die die Bereitwilligkeit beinflussen:

Jahrelang, oft jahrzehntelang eingeübte Handlungen können, in Verbindung mit dem Beharrungsvermögen des Menschen, Gesetzes-Charakter erhalten (der alte Wein ist mild – Luk 5:39). Dann kann durch “Tradition” oder “Gewohnheit” sogar das Gesetz Jehovas schleichend ausgehebelt werden (Mat 15:6). Für diese Gesetzesverstöße waren die Pharisäer zur Zeit Christi ein warnendes Beispiel.

 

Auch Übertreibungen sind die Ursache vieler Gesetzes-Verstöße. Viele von den Pharisäern erdachten Bestimmungen gingen über das Gesetz hinaus und waren nur schwer einzuhalten. Sie wurden den Menschen zur Bürde. Folge, die Regeln wurden irgendwann umgangen, schließlich ganz verworfen. Niemand forschte mehr nach dem ursprünglich von Jehova vorgegebenen Gesetz.

 

Übertreibung ist immer noch ein Mittel, gute Vorgaben und Gedanken in Misskredit zu bringen. So entstehen Grundeinstellungen, die das Gute ablehnen, weil man es in der nicht erkannten Verfälschung als schlecht und undurchführbar erfahren hat.

 

Erinnert nun Jehova durch seinen Propheten an die ursprüngliche Regel, kann sie zu schnell abgelehnt werden. In solchen Fällen hilft nur sorgfältiges Zuhören und prüfen, indem man den Worten Jehovas folgend, seine Gesetze in ihrer Ursprünglichkeit ausprobiert.

 

Von Menschen erdachte Gesetzesauslegungen (Hinzufügungen) sind meist Winkelzüge der Autorität, vorhandene Gesetze zu umgehen. Werden sie dauerhaft angewendet, setzen sie sich auch in der Breite durch. „Was die da oben dürfen, dürfen wir auch....“ So gleitet ein ganzes Volk in die Gesetzlosigkeit ab und weiß bald nicht mehr, was Recht und Unrecht ist.

 

Auch Vorsicht vor Bildern, sie können so stark vorprägen, dass sie zu falschen Auslegungen und damit zu dauerhaften Gesetzes-Übertretungen führen. Deshalb ist biblische Literatur ohne Bilder, nur mit erklärender Grafik, auf jeden Fall besser (Vergleich: das Hilfebuch ist wirklich gut, das Einsichtenbuch ist, wegen der vielen Bilder, bedenklich).

 

In all diesen Fällen erinnern Propheten im Auftrag Jehovas an die ursprünglich vorgesehene Auslegung korrekter und nützlicher Gesetze. Und da Jehova grundsätzlich von oben nach unten richtet, werden die Propheten vornehmlich direkt zur Führung des Volkes gesandt, damit diese umkehren und mit gutem Beispiel vorangehen sollen.

 

 

 

3. Zur Person des Propheten prüfen,

ob er sich an die grundlegenden Gesetze Jehovas hält.

 

Hier ist Vorsicht geboten. Wer die Botschaft des Propheten nicht hören will, findet irgendeinen Vorwurf, den Propheten in Verruf zu bringen (Jer 20:10). Gegen solche kollektiven Fehlbeurteilungen hilft nur, selbst die prophetischen Aussagen gründlich zu prüfen.

 

Heute wird meist gesagt, dass er den Frieden in der Versammlung stört, und damit haben die Gegner sogar Recht. Nur ist zu bedenken, dass ihr vermeintlicher Frieden auf Ungerechtigkeit aufgebaut ist. Und genau das ist die Aufgabe eines Propheten, einen solchen „Frieden“ zu stören. Auch Christus sagte von sich, dass er nicht gekommen sei, Frieden zu bringen, sondern ein Schwert (Mat 10:34).

 

Wer einem Propheten nicht zuhören will, findet Mittel und Wege ihn zu diffamieren und, wenn alles andere nicht hilft, dann durch Verdrehung biblischer Aussagen, durch falsche Zeugen oder gar durch Gewalt. So erging es Christus und ebenso ergeht es seinen Nachfolgern bis heute.

 

Die Beurteilung eines Propheten aufgrund persönlicher Kriterien ist der Prüfungsschritt der die größte Selbstkontrolle erfordert. Er sollte, wenn nicht offenkundige Auflehnung gegen Jehova erkennbar ist, nicht überbewertet werden.

 

Denn die persönliche Beurteilung steht immer im Nachrang zur inhaltlichen. Das heißt, selbst wenn es persönliche Vorwürfe gegen einen Propheten geben sollten, muss bei bibelgerechtem Inhalt auf die Botschaft Jehovas gehört werden.

 

Besonders schwer trifft es die Familie, die Hausgemeinschaft, die Verwandten des Propheten, auch insgesamt das Heimatgebiet, damit auch die „Heimatversammlung“. Ihnen fällt es besonders schwer einen aus ihren eigenen Reihen in der Prophetenaufgabe anzuerkennen und damit objektiv zuzuhören.

 

Christus sagte voraus, dass ein Prophet nicht ohne Ehre (Anerkennung) ist, außer ... in seinem Heimatgebiet (Mat 13:54-57). Sie sagen sich: „Ist er nicht einer von uns, warum sollte er etwas besonderes sein“. Ist er ja auch nicht, in Wirklichkeit ist er der Diener seiner Zuhörer, aber der Neid macht ihn zu einer “überhöhten” Person. Und Satan versteht es vortrefflich, Neid zu sähen, Beispiel: Mirjam gegen Moses – (4 Mo 12:1-2).

 

Trotz der vielen warnenden biblischen Beispiele reagieren die heutigen Heimatversammlungen immer noch nach dem gleichen Muster.
Sie wirken fleißig mit, angehende Propheten zu behindern oder gar auszuschließen (wird noch vertieft).

 

Doch woher sollen die Propheten kommen, wenn nicht aus der Mitte der Menschen?

 

Und indem die Eigenen den Prophet aus ihrer Mitte ablehnen, hören sie auch nicht auf Jehovas Warnungen vor Gefahren. Diese Warnungen enthalten auch Weisungen, wie sich die Menschen schützen können. Auch diese Verhaltens-Hinweise werden durch die Ablehnung der Person missachtet (4Mo 12:1 ff). Deshalb ist das „Heimatgebiet“ des Propheten von den eintreffenden Voraussagen, aufgrund eigenen Verschuldens, besonders hart betroffen.

 

Dass es auch Ausnahmen gibt, zeigt die Familie des Christus. Nach anfänglicher Ablehnung wurden zumindest Maria, seine Mutter und Jakobus, der „Bruder des Herrn“, zu seinen Nachfolgern (Gal 1:19).

 

Das Problem der Übergewichtung persönlicher Entscheidungen nimmt in kritischen Zeiten zu. Auch heute werden wieder, auf allen gesellschaftlichen Ebenen, die meisten Entscheidungen persönlich getroffen und nicht sachlich. Dieses Fehlverhalten durchdringt das gesamte Denken und Handeln der heutigen Institutionen. Das ist eine gefährliche Entwicklung, die letztlich zu vielen belastenden Fehlentscheidungen führt.

 

In der Beurteilung von Propheten müssen sich die Zuhörer bewusst von diesem Trend absetzen.

 

 

 

4. Vollständig prüfen und in systematischer Folge

 

Es dürfen keine Einzelaussagen heraus gegriffen werden. Weder zur positiven noch zur negierenden Bewertung.

 

Wenn die ersten Aussagen mit den biblischen Vorgaben übereinstimmen, ist noch längst nicht bewiesen, dass auch die restlichen Aussagen bibelgerecht sind. Oder es besteht, bei unvollständiger und damit oberflächlicher Prüfung, die Gefahr, einzelne Aussagen aus dem Zusammenhang zu reißen und damit zu verfälschen.

 

 

 

5. Es muss kontinuierlich geprüft werden,

nicht nur einmalig, um danach blind zu vertrauen.

 

Ein solches Verhalten kommt der menschlichen Bequemlichkeit entgegen und ist heute leider in fast allen Bereichen der Zeugen Jehovas üblich. Deshalb sind sie zunehmend weiter vom Weg Jehovas abgewichen.

 

Sie glauben, alles, „was vom Sklaven kommt, ist vom Geist Jehovas geführt“.

Wo steht das?

Mit der Bibel ist lediglich nachweisbar, dass der Geist Jehovas „in ihrer Mitte“ ist. Es steht aber nirgendwo, dass der Geist Jehovas irgendeine korrekte Entscheidung erzwingen würde oder zwangsläufig durch die Anwesenheit des Geistes korrekt entschieden wird. Im Gegenteil..., bitte genau lesen:

 

    Mat 18:20 

    Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
    da bin ich in ihrer Mitte."

 

Wer aus diesem Text ableitet, dass Jehova die Selbstbestimmung des Menschen aufhebt, ist gründlich im Irrtum. Auch Judas Iskariot hätte sich vom Geist führen lassen sollen, zog es aber vor, seine eigene Entscheidung auszuführen.

 

Dabei trifft nicht nur den Verursachern dieses eindeutigen und eines Tages lebensgefährlichen Irrglaubens (der quasi Unfehlbarkeit) die Schuld. Jehova verlangt von jedem Einzelnen, egal in welcher Position er steht, den kontinuierlichen, also ständigen Einsatz der eigenen Nieren. Und Nieren im biblisch-symbolischen Sinne bedeuten Kontrolle, Prüfung, um Schädliches auszufiltern

 

Ps 16:7; Jer 17:10; 20:12 – Ein gerechtes Gericht berücksichtigt „Herz“ und „Nieren“, d.h. warum jemand etwas getan oder nicht getan hat und ob er sich, gemäß seinem Verständnisvermögen, an das Gesetz gehalten hat.

 

Wenn Jehova Herzen und Nieren im bevorstehenden Gericht über sein Volk prüft, werden viele die Folgen ihrer lässigen Prüfungen aller menschlichen Aussagen und Interpretationen tragen müssen. Sie werden feststellen, dass sie den falschen Propheten nachgefolgt sind.

 

 

Zur Fortsetzung des Themas, nächste Seite: “Propheten” - Teil II

 

 

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Erstveröffentlichung

08.08.2007

 

Begriffsbestimmung

ergänzt am 28.10.2012

 

 

Wer die heutige Existenz von Propheten leugnet

lese zuerst den

Nachtrag für Zeugen Jehovas

Auch zum Verständnis heutiger Propheten

gilt allein die biblische Begriffsbestimmung!

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