1. Thessalonicher 5:19-20

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Der heilige Geist - Gottes wirksame Kraft

 

      1. Der Geist, die anonyme wirksame Kraft Gottes

      2. Die Aufgaben des Geistes

      3. Der Geist Jehovas im Wechsel der Führungssysteme

      4. Die Sorge für die Menschen

 

 

1. Der Geist, die anonyme wirksame Kraft Gottes

 

Der Geist Gottes (analog verwendet: der Heilige Geist oder die geistige Führung) wird bei den Zeugen Jehovas als „Gottes wirksame Kraft“ definiert. Eine umfassende Beschreibung des biblischen Wortes „Geist“ ist im Hilfebuch ab Seite 475 (und entsprechend im Einsichtenbuch I ab Seite 842) zu finden. Es sind Erklärungen, die eine gute Verständnis-Grundlage legen. Trotzdem bleiben am Ende der Begriffsbestimmung wesentliche Fragen offen. Vor allem der scheinbare Widerspruch zwischen „Keine Person“ und „Personifizierung“ verwirrt.

 

In Mat 28:19 weist Christus seine Jünger an, im Namen des Vaters, Jehova (Name = Eigenschaften und Einstellungen einer Person und die Summe ihrer Werke), im Namen des Sohnes, Jesus und im Namen des heiligen Geistes zu taufen.

 

Mat 28:19 wird durch 1Pe 3:21 verständlich. Petrus sagt, die Taufe sei nicht das Ablegen der Unsauberkeit des Fleisches (!), sondern die an Gott gestellte Bitte um ein gutes Gewissen. Das Gewissen sind die Eingaben in unseren Sinn, die zur Erziehung und Führung eingesetzte Methode des Himmels. Diese Gedanken kommen von Jehova über Christus und werden unmittelbar durch den Geist Jehovas dem Menschen eingegeben.

 

Der heilige Geist ist also der unmittelbar helfende aber anonyme Kontakt, der von Jehova zu unserer Rettung eingesetzt wurde.

 

Durch die Taufe bittet der Mensch seinen Schöpfer, Jehova, um Unterweisung und Erziehung, mit Hilfe der Führung über den Sinn (Gewissen).

 

Christus gab also in Mat 28:19 die Weisung, sich aller Beteiligten, oder, im heutigen Sprachgebrauch, aller “Erziehungsberechtigten”, bewusst zu sein, wenn der Täufling durch die Taufe öffentlich bekundet, dass er Jehova um seine Erziehung gebeten hat. Und Petrus weist ausdrücklich darauf hin, dass die Unsauberkeit des Fleische, hier die Sünde, nicht durch die Taufe abgelegt wird.

 

Fleisch = Auftrag, Tätigkeit - hier “Unsauberkeit unserer Tätigkeiten” = Sünde
Sünde = wiederholtes zwanghaftes Fehlverhalten gegen das Gesetz
Der Begriff Sünde entspricht, in seiner letzten Konsequenz, dem heutigen Begriff Sucht (wird noch vertieft)

Brot = Auftrag = Tätigkeit Joh 4:34

Fleisch = Brot (gleiche symbolische Bedeutung) Joh 6:51-58; Luk 22:19)

 

Nicht der formale Akt einer einzelnen Willenserklärung, kann uns von der Sünde reinigen.  Nur durch die langwierige und teils mühsame Nach-Erziehung können wir, mit der Unterstützung des „guten Gewissens“, wieder zur Gerechtigkeit Gottes zurückkehren.

 

 

Weil somit dem Geist Jehovas, unserem „guten Gewissen“, eine bedeutende Rolle in der Durchführung der Erziehung und der Führung des Menschen zugewiesen wurde, sollte eine klare Vorstellung von „Gottes wirksamer Kraft“ vorhanden sein. Denn, vorab, die Definition, „Gottes wirksame Kraft“, ist an sich richtig, aber noch nicht vollständig. Sie muss mit weiterem biblischem Hintergrundwissen zu einem klaren Begriff vervollständigt werden.

 

 

    An dieser Stelle soll nochmals auf einen der gefährlichsten Fehler im Erziehungsverlauf hingewiesen werden. Schon sehr früh muss der Geist Jehovas über unseren Sinn die vorgesehene Aufgabe vorstellen. Sobald der Mensch eingewilligt hat, beginnt, neben der allgemeinen, auch die spezielle Schulung auf diese Aufgabe hin.

     

    Immer wieder kommt es vor, dass der Mensch in seiner Ungeduld die Vorstellung seiner Aufgabe, in die er nur einwilligen soll, schon als Sendungsauftrag missversteht.

     

    Das bekannteste Beispiel ist Moses (2Mo 2:11-15). Viel zu früh sah er sich als „Fürst und Richter“, er war, lt. der Stimme Jehovas durch den „hebräischen Mann“, noch nicht eingesetzt. Denn er war weder genügend vorgeschult, noch stand ihm, durch den Vorgriff, der Schutz des Geistes Jehovas zur Verfügung. Die Folgen sind bekannt, ein Totschlag und 40 Jahre Nachschulung in Midian, bis Moses Geduld und Demut gelernt hatte. Denn je schwieriger die spätere Aufgabe, desto länger und intensiver die Vorschulung, das gilt auch heute noch.

     

    Beispiel: Jeremia, Kap. 1, enthält in stark geraffter Form seine Vorschulung auf sein Prophetenamt:  

    Kap. 1:5 = Auftrag (Vorstellung und Reaktion),

    Vers 13 = seine Schulung, Visionen richtig zu deuten,

    Vers 17 = Vorschau auf seine Tätigkeit und erst ...

    Kap. 2:2 „Geh und du sollst...“ = Sendungsauftrag -

 

 

 

2. Die Aufgaben des Geistes

 

Zur Erinnerung: Das Haupt-Thema der Bibel ist das Königreich Gottes zur Rückführung der Menschheit zur „Gerechtigkeit Gottes“. Dazu ist es notwendig, dass der einzelne Mensch für sich die Auflehnung Adams ausdrücklich rückgängig machen will, um wieder zur ursprünglich vorgesehenen Erziehung und Unterweisung zurück zu kehren.

 

Diese Willenserklärung, immer wieder bestätigt und wiederholt, führt zu einer Nacherziehung unter der Anleitung Jehovas. Am Ende ist der betreffende Mensch „diensttauglich“ für jedes gute Werk. (siehe Seite: Grundlagen)

 

    Die heutige Fassung der „Neue-Welt-Übersetzung“
    kennt den Begriff „diensttauglich“ nicht. Statt dessen wird häufig unter dem Begriff „kräftiger Mann“ (früher hieß es: „körperlich tauglicher Mann“) ein diensttauglicher Mensch verstanden.

     

    Der Begriff „kräftiger Mann“ der Neue-Welt-Übersetzung kann, je nach Kontext, die Körperkraft oder die mögliche oder bereits erreichte Diensttauglichkeit eines Menschen bedeuten.

 

Die Erziehung des Menschen wird von Christus, im Auftrag Jehovas, geleitet, er ist unser Lehrer, der Baum der Erkenntnis (Joh17:3; Mat 23:8).

 

Außerdem wurde dem Geistgeschöpf Jesus Christus als „Baum des Lebens“ die Verantwortung für die Gesundheit und das Leben der Menschen übertragen. Dazu gewährte ihm Jehova, als einzigem seiner Söhne, den Einblick in die „Lebensformel“ (Joh 5:26).

 

    Diese Fähigkeit wird im Königreich bereits beim Zeugungsvorgang eingesetzt, nur so kann sich das Schriftwort erfüllen, dass niemand mehr „zur Bestürzung gebären“ wird (Jes 65:17, 23, 24 – siehe auch Jes 49:5; Jer 1:5).

     

    Wir wissen heute, dass die Anzahl der Erbanlagen eines einzigen Menschen in die Milliarden geht. Durch die Verbindung zweier Menschen im Zeugungsprozess wird diese Zahl potenziert. Kein Mensch kann je diese riesige Kombinationsmenge so steuern, dass keine „Unverträglichkeiten“ zu Behinderungen führen, oder, dass genau die Begabungskombination geboren wird, die im Umfeld des Neugeborenen benötigt wird.

 

Und die dritte Aufgabe, sie gerät fast in Vergessenheit, Christus war und bleibt der „Werkmeister“ Jehovas (Spr 8:30), zuständig für die Natur mit allen ihren Gestaltungsmöglichkeiten, aber auch Risiken.

 

Somit hat Jesus Christus drei Aufgaben in Bezug zur Erde:

 

Baum der Erkenntnis

Er ist der Lehrer der Menschen, er vermittelt Erkenntnis, Verständnis und Weisheit Jehovas und hilft, sie zur Bewältigung sinnvoller Aufgaben einzusetzen.

 

Baum des Lebens

Er ist, schon ab der Zeugung, für die Gesundheit und das Leben der Menschen verantwortlich.

 

Werkmeister

Er steuert alle Naturprozesse so, dass sie für die auf der Erde lebenden Menschen und Tiere nicht zum Schaden, sondern zu ihrem Nutzen ablaufen.

 

 

Der heilige Geist in der Rolle des Helfers

 

Der Erstgeborene, der spätere Jesus Christus, sollte nach dem Vorsatz Jehovas, durch weitere Geistgeschöpfe, Engel, unterstützt werden. Sie waren von Anfang an in das Schöpfungswerk eingebunden (Hi 38:7; Joh 14:16, 17, 26).

 

Durch Mat 25:31 wird biblisch bestätigt, dass alle Engel dem Christus unterstellt wurden. Das sind, unter Beachtung von Off 12:4 drei Drittel und davon wurde ein Drittel abtrünnig, der Teil, der zu gegebener Zeit zur Erde geschleudert wird (Joh 14:2-3; Off Kap 12).

 

Ursprünglich standen also drei Drittel oder drei Engelgruppen, unter der Leitung des Christus und parallel dazu waren dem Erstgeborenen drei Aufgaben zum Nutzen der Menschen aufgetragen worden. Gibt es hier einen Zusammenhang?

 

Die Bibel enthält folgende Hinweise: Drei Aufgaben des Erstgeborenen, die Dreiteiliung der Engelgruppe, die entsprechende Dreiteilung der Ältesten. Der Sündenfall Adams betraf das Recht auf Selbstbestimmung über Gut und Böse, eine von drei Aufgaben des Baumes in der Mitte des Paradieses.

 

Diese auffallend häufig belegte Dreiteilung und die klare Zuordnung der Auflehnung gegen den Baum der Erkenntnis (eine von drei Befugnissen der gleichen Person), lassen nur eine Deutung zu.

Jeder Aufgabe des Christus war eine gleich starke helfende Engelgruppe zugeordnet worden. Das war das ursprüngliche Führungskonzept Jehovas.

 

Am meisten überrascht, dass auch für die beiden weiteren Aufgaben, die Sorge für die Gesundheit und das Leben der Menschen und die Sorge für die Natur, eine jeweils gleich starke Engelgruppe als Hilfe für den Christus zur Verfügung stand. Das muss aus der gleichen Anzahl “Älteste” abgeleitet werden.

 

Jehova hielt offensichtlich diese starke himmlische Präsenz in der Nähe der Erde für notwendig.

 

Die Kraft und Wirkung der beiden zusätzlichen Engelgruppen wurden von Jesus Christus während seiner Diensttätigkeit in Israel unmittelbar vorgeführt. Christus konnte mit der Hilfe des Himmels Menschen heilen, sie sogar vom Tod auferwecken. Und er „schalt die Winde und das Meer und eine große Stille trat ein“ (Mat 8:26). Das heißt, er hatte auch Einfluss auf die Geistpersonen, die die Naturgewalten lenken. Warum sonst hätte Christus den Wind "schelten" sollen.

 

Jehova hatte also dreimal 144 000 Geistgeschöpfe für die Pflege, Betreuung, Unterweisung, Führung und den Schutz der Erde vorgesehen. Zusammen sind sie, aufgrund der Autorität Jehovas, eine für den Menschen unvorstellbare große wirksame Kraft Gottes.

 

 

Mit dieser personifizierten Kraft Jehovas sind alle Kräfte der Erde tatsächlich im Gleichgewicht. Doch dieses Gleichgewicht wurde empfindlich gestört. 

 

Einer der “Morgensterne” (Hiob 38:7) aus der Führungsebene der Engel wurde neidisch auf den Christus und sammelte Anhänger. Die Bibel sagt, dass „ein Drittel“ der himmlischen „Sterne“ (Off 12:4; Hi 38:7 personifizierte Sterne bedeuten Engel) dem Satan folgten. Er versprach ihnen offensichtlich bessere Zukunftsaussichten (Schwanz steht für “steuernde”, hier für überzeugende Voraussagen, die zur Handlungsbasis wurden - Off 12:4).

 

 

Die Aufgabe dieser abtrünnigen Engel kann aus 1 Mo Kap 3 abgeleitet werden.

 

Die Aufgabe des Erstgeborenen als Werkmeister stand im Paradies bei allen Beteiligten nie zur „Disposition“, somit blieb auch die in dieser Funktion helfende Engelgruppe dem Christus treu.

 

Christus stand inmitten der Bäume (=Engel) als Baum des Lebens und als Baum der Erkenntnis (1Mo 2:9). Der Baum des Lebens, somit auch die dazu gehörenden Helfer, wurde nach dem Sündenfall versperrt, blieb also auch im Bereich Jehovas zurück.

 

Somit diente das eine Drittel der abtrünnigen Engel ehemals zur Unterstützung des Baumes der Erkenntnis. Und das war ja auch der Kern des Sündenfalls Adams. Er wollte selbst entscheiden was gut und was böse ist, und das, obwohl er wußte, dass dieses Recht allein dem Himmel zustand.  (1Mo 3:22 – einer von uns = nicht zustehende Entscheidungsrechte erzwungen).

 

 

Zweifelsfrei wurde nur die Engelgruppe abtrünnig, die ursprünglich bei der Unterweisung und Führung der Menschen helfen sollte und nur die muss durch die 144 000 der Braut Christi und ihrem Gefolge ersetzt werden (Ps 45:14 und Off 14:1).

 

Dagegen verblieben zwei Drittel der Engel im Dienst Jehovas. Sie werden vor Jehova vertreten durch die vierundzwanzig Ältesten (zwei mal zwölf) der Off 5:8-10.

 

    Vergleiche Offenbarungsbuch der Zeugen Jehovas – Seite 76/77 – dort wird fälschlicherweise angenommen, dass die 24 Ältesten die „auferstandenen Gesalbten“ seien. Der biblische Begriff „Älteste“ bedeutet Vorsteher einer Gruppe und nicht die Gruppe selbst – siehe Hilfebuch Seite 59, entsprechend: Einsichtenbuch I Seite 107

 

 

 

3. Der Geist Jehovas im Wechsel der Führungssysteme

 

Für die Erde blieb, durch die Abtrünnigkeit Satans, nur eine einzige Engelgruppe übrig, denn der Baum des Lebens wurde, nach der Vertreibung aus dem Paradies, von Cheruben bewacht (1.Mo 3:24). Das bedeutet, dass der Zugang zur „Lebensformel“ versperrt war.

Dadurch konnte keine Hilfe mehr für Gesundheit und Leben gewährt werden, solange der Mensch nicht nachhaltig die Rolle des Christus als Baum des Lebens durch die Bereitschaft zur Nachschulung anerkennt.

 

Alles blieb, bis heute, nur eine Frage des „Zufalls“, eine geregelte und überwachte Schöpfung war, in weiten Teilen der ursprünglichen Vorgaben, nicht mehr möglich. Doch es gibt eine Ausnahme, die mit der Gerechtigkeit Gottes zusammenhängt, das wird unten noch erklärt.

 

Durch den Alleingang eines Drittels der Engel werden unsinnige, langfristig schädliche Entscheidung getroffen, werden Menschen mit Behinderungen geboren und kommen bei Naturereignisse immer mehr Menschen zu Tode.

 

 

Tröstlich ist aber, dass Jehova mit dem Königreich Christi bereits die erste Korrektur vornimmt. Ähnlich wie zur Zeit Christi auf Erden, wird es zuerst noch eine Zweiteilung der Engelheere geben. Denn in Offenbarung 5:10 i.V.m. 20:6 heißt es ausdrücklich „sie“ werden über die Erde regieren. Die vierundzwanzig Ältesten schließen sich also mit ihren Gruppen von der Regierungsaufgabe im Königreich Christi aus.

 

Auch schließt Christus mit seinen Jüngern in Luk 22:29 einen „Bund für ein Königreich“, also nur für die Dauer eines Königreiches. Und das soll, lt. Off 20:7, auf 1000 Jahre begrenzt sein, obwohl sie (seine Sklaven) laut Off 22:3-5 auf immer und ewig als Könige regieren.

 

Das bedeutet, dass dem Christus, zusammen mit seiner Braut,

 

ein eigenständiges Regieren (= in Sohn-Funktion)

 

für die begrenzte Zeit von 1000 Jahren auferlegt wurde. Dies wurde durch einen „Bund“ vorab besiegelt – Luk 22:29 „so wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich“.

 

Wie unter der Herrschaft Satans wird es in diesen 1000 Jahren nur eine geistige Führungsgruppe geben, sodass wieder nur ein Drittel aller ursprünglich vorgesehen Engel die direkte Königsgewalt über die Erde erhalten. Aber, im Unterschied zu Satan, wird sich diese Gruppe an die Gesetze Jehovas halten und die Menschen zur Gerechtigkeit führen (Off 22:2 „zur Heilung der Nationen“).

 

    Dazu muss man wissen, dass Jehova dem Satan die Herrschaftsgewalt über die Erde unter der Auflage übergab, sie in Gerechtigkeit zu führen. Nur unter dieser Bedingung sollten ihm auch die Jehova treuen Engel, jeweils in ihren ursprünglichen Aufgaben, behilflich sein.

     

    Einzige Ausnahme blieb der Zugang zur „Lebensformel“, zum Baum des Lebens, damit Satan nicht Jehovas Gerichtsurteil über die Menschen aufheben konnte. Das kann abgeleitet werden aus 1.Mo 2:17; 3:24 und Mat 24:12.

     

    Ein weiteres Beispiel für diese Hilfe unter Bedingungen:

    In Matthäus 24:12 sagt Christus für die Endzeit eine zunehmende Gesetzlosigkeit voraus. Als Folge können die treuen Engel immer weniger helfend eingreifen.

     

    Zu den ohnehin schon bekannten Ursachen menschlicher Fehlentscheidungen kommt also in den letzten Jahrzehnten eine Häufung von Erdbeben, Seuchen und Lebensmittelknappheit hinzu, weil die für diese Aufgaben zuständigen Geistgeschöpfe, durch die immer offenkundigere Gesetzlosigkeit auf Erden, nicht mehr schützend eingreifen können.

     

    Diese ungute Entwicklung wird erst im Königreich Christi umgekehrt, indem die Menschen wieder zum Gesetz Jehovas zurück finden.

     

Durch die Rückkehr zu den Gesetzen Jehovas steht der Mithilfe der beiden anderen Engel-Gruppen im Königreich Christi nichts im Wege. So wie zur Zeit seines irdischen Wirkens wird Christus durch sein gerechtes Handeln die ganze Macht des Himmels einsetzen, einschließlich die Heilung der Menschen und den Schutz vor Naturgewalten. Dabei werden ihm die 144 000 unmittelbar behilflich sein und werden ebenfalls alle Hilfe Jehovas erbitten können (Joh 15:16).

 

 

Diese eigenständige Regierungsform im Königreich Christi soll noch ein letztes Mal und eindeutig beweisen, dass Satan nur aufgrund seiner eigenen Ungerechtigkeit gescheitert ist und nicht durch eine Blockierung von Seiten Jehovas.

 

Denn entscheidend für jeden Erfolg im gesamten Universum ist allein die Einhaltung des Rechts, das Leben in der Gerechtigkeit Gottes. Und sie wird bestimmt, weder durch das Mengenprinzip (nicht die Mehrheit an sich hat Recht), noch durch dominierende Personen, sondern durch Sachzwänge, die in der Schöpfung begründet sind.

 

Auch Jehova selbst handelt immer gerecht, also im Sinne dieser Sachzwänge und damit im Einklang und zum Nutzen seines eigenen Schöpfungswerkes – und dies aufgrund seiner Liebe zu seinen Geschöpfen, die zur Gerechtigkeit hinführt.

 

    Die Herzenseinstellung „Gerechtigkeit“ ist die Basis der Liebe, ungerechtes Handeln ist lieblos.

 

Das Gesetz Jehovas kann mit einer „Gebrauchsanweisung“ verglichen werden. Wer lange Freude an seinem neuen Auto haben will, muss sich an die Gebrauchsanweisung halten. Sie wurde von den Konstrukteuren vorgegeben aufgrund technisch-physikalischer Sachzwänge (Naturgesetze). Ein nicht geölter Kolben frisst sich fest, der Motor wird unweigerlich zerstört, nur weil ein einziger Punkt der Gebrauchsanweisung nicht beachtet wurde.

 

Genauso verhält es sich mit dem Gesetz Jehovas. Auch hier sind es natürliche Sachzwänge die, wenn sie eingehalten werden, zu langem und schließlich zu ewigem Leben führen.

 

 

Nach den 1000-Jahren Königreichs-Herrschaft des Christus wird unzweifelhaft bewiesen sein, dass allein die Gerechtigkeit Jehovas zu einem erfüllten und gesunden Leben auf Erden führen kann. Dann kann die Organisationsform wieder umgestellt werden.

 

Dann wird es, auch formell, wieder eine gemeinsame Führung der Erde durch alle drei Engelgruppen geben, so wie es von Jehova von Anfang an vorgesehen war. Offenbarung 22:3 spricht von „seinen Sklaven“, ohne Einschränkung, also von [allen] seinen Sklaven.

 

Auf der Erde wird es für die Gerechten dadurch keine spürbaren Veränderungen geben, weil auch schon im Königreich, durch gerechtes Handeln des Christus und seiner Braut, alle drei Engelgruppen den Menschen dienen können.

 

 

4. Die Sorge für die Menschen

 

Wer bis hierher aufmerksam gelesen und darüber nachgedacht hat, wird erkennen, wie der Himmel denkt und arbeitet. In der Person Jehovas existiert eine unendlich starke und vielseitige schöpferische Kraft. Von IHM geht alle Planungs- Weisungs- und Rechtsgewalt aus. Sein ganzes Denken und Handeln ist auf sein Schöpfungswerk ausgerichtet.

 

Um sich das besser vorstellen zu können, denken wir an einen Unternehmer, der ständig Verantwortung für seinen Betrieb und seine Beschäftigten übernimmt, damit er mit einem guten Produktionsergebnis für alle sorgen kann.

 

Ausgangspunkt und Blickrichtung jeder Handlung Jehovas und seines Geistes (der Gesamtheit seiner Engel) ist einerseits die erteilte Aufgabe, andererseits die Ausführenden, die das „Produktionsergebnis“ erbringen sollen.

 

Alles, was sich sonst noch in den Blickmittelpunkt rücken will, ist störend und nicht erwünscht. Deshalb darf dem gesamten „mittleren Management“, hier alle Engel, außer dem Werkmeister, der die Aufgaben Jehovas übermittelt, keine Aufmerksamkeit zukommen (Joh 17:3).

 

In Jes 65:15 und 16 kündet Jehova schon an, dass er seinen von der Erde berufenen Söhnen neue Namen geben wird, damit niemand eine Chance hat, sie anzurufen. Dadurch sollen die „früheren Bedrängnisse“ endgültig vergessen werden. Denn jede Art der Erhöhung könnte wieder zu einer Uneinigkeit in der himmlischen Dienstleistung für die Erde führen.

 

Was die Personen-Erhöhung letztlich bewirkt, wird uns warnend in Matthäus im ganzen Kapitel 23 vor Augen gehalten (“Wehe euch Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler...”).

 

Wer also versucht, Engel zu erhöhen, anzurufen, oder gar anzubeten, wird ausdrücklich ermahnt (Off 19:10). Und wer es trotzdem nicht lassen will, verliert schließlich die Hilfestellung des Himmels und seinen Auftrag. Deshalb muss sich jeder Mensch an die Form des Gebetes halten, die Christus im Mustergebet, dem „Vater unser“ vorgegeben hat (siehe “Wie sollen wir beten”). Das Gebet darf ausnahmslos nur an Jehova selbst gerichtet werden.

 

 

Das gleiche gilt natürlich auch schon für die Vorschulungszeit der Söhne Jehovas. Menschen mit himmlischer Berufung, die sich in irgendeiner Weise erhöhen oder erhöhen lassen, haben noch nicht das erforderliche Hochzeitskleid angelegt, um ihre Berufung fest zu machen. Sie sollten es nicht versäumen, sich ermahnen und nachschulen zu lassen (Mat 22:11).

 

Andererseits seien ausdrücklich alle ermahnt und gewarnt, Menschen in irgendeiner Form zu erhöhen. Niemand sollte sich selbst und andere in Gefahr bringen, denn ins Gericht kommen beide, der der erhöht und der der sich erhöhen lässt.

 

Auch Christus wies jeden Versuch, ihn zu erhöhen, zurück (z.B. Mar 10:18).

 

Die sachbezogene Arbeitsweise des Himmels ist notwendig, um den Frieden und die Einheit des Werkes Jehovas zu erhalten, damit alle in Liebe und Gerechtigkeit leben und wirken können.

 

 

Zusammenfassung

 

Der Geist Jehovas ist also wirklich keine Einzelperson, sondern eine Gruppe, die aus anonym bleibenden Einzelpersonen besteht, die in der Bibel Engel genannt werden. Einzige Ausnahme blieb zeitbegrenzt der Bote Gottes, Gabriel (siehe Hilfebuch S. 438, Einsichtenbuch I S. 794). Jehova gab allen Engeln ein gemeinsames Ziel, den Menschen zu ihrem Wohl und Nutzen zu dienen. Als Gruppe sind sie tatsächlich „die wirksame Kraft Gottes“.

 

Der Heilige Geist ist in drei Hauptgruppen strukturiert und arbeitet nach einer vorgegebenen Aufgabenverteilung. Eine Gruppe unterstützt den Baum der Erkenntnis in seiner Lehrerfunktion. Die zweite Gruppe ist für die Gesundheit und das Leben der Menschen zuständig, indem sie den Baum des Lebens unterstützt. Und die dritte Gruppe des heiligen Geistes lenkt, unter Führung des Werkmeisters, die Naturabläufe zum Nutzen der Menschen.

 

Der Geist kann nur wirksam werden im Rahmen der Gerechtigkeit Gottes. Er war und ist in diesem Herrschaftssystem unter der Leitung Satans in weiten Bereichen durch die vorherrschende und sogar noch zunehmende Ungerechtigkeit blockiert. Er wird ab dem Königreich Christi immer mehr zu seinen ursprünglichen umfassenden Helfer-Funktionen zurückkehren können. Voraussetzung ist aber, dass der einzelne Mensch, dem er dienen wird, die Gerechtigkeit Gottes (also Jehovas Gesetze) beachtet.

 

 

Um nicht der weit verbreiteten Engel- und Heiligen-Verehrung sowie der ebenfalls unbiblischen Dreieinigkeitslehre Vorschub zu leisten, sollten weiterhin die anonymen Begriffe „der heilige Geist“, „der Geist Jehovas“ oder „die geistige Führung“ verwendet werden.

 

Trotzdem müssen wir im Gedächtnis behalten, dass Jehova mächtige Geistpersonen zu unserer Hilfe eingesetzt hat, denen wir um seinetwillen gehorchen sollen. Allerdings werden wir diese Hilfe erst  nutzen können, wenn wir, durch ein gründliches Bibelstudium und durch Erfahrungen mit der Handlungsweise Jehovas, geistige Dinge erkennen können und zu glauben gelernt haben (Heb 11:1  –  gesicherte Erwartung durch Erfahrung)

 

 

 

Eine der wichtigsten Aufgaben des Geistes ist die aktive Mithilfe beim Einsammeln und Schulen der Söhne Gottes. Er ist auch der von Jehova bestellte Helfer, der den Menschen ihre Berufungsart mitteilt. Wie das im einzelnen geschieht, wird im nächsten Thema beschrieben.

 

 

 

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